Freitag, 13. Mai 2011

* Rezension * Susanne Rauchhaus - Schattenwesen

 Schattenwesen - Susanne Rauchhaus

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Ueberreuter
Originalsprache: Deutsch
ISBN: 978-3800055388
Preis: 14,95€

Meine Bewertung: 7/9 Punkte






Später konnte ich nicht mehr genau sagen, was ich wirklich gesehen hatte und was Einbildung gewesen war. Aus dem Augenwinkel meinte ich eine Bewegung wahrzunehmen. Etwas Dunkles - als wäre das Schwarz des Bildes zum Leben erwacht und hätte die Leinwand wie eien Rauchwolke verlassen. 


Inhalt
Unter mysteriösen Umständen ist der Vater der jungen Künstlerin Kira gestorben. Kurze Zeit nach diesem tragischen Verlust flattert ihr ein großes Jobangebot ins Haus: Sie soll das Fresko eines alten Hauses restaurieren. 
Freudig nimmt sie dieses Angebot an, doch schon kurz nach ihrer Ankunft in den Gemäuern der alten Villa geschehen unheimliche Dinge. Überall sieht Kira dunkle Schatten, die um sie herumschwirren. Zudem verhalten sich ihre Gastgeber zunehmend merkwürdiger. Einer von ihnen ist der attraktive doch abweisende Cyriel. Welches Geheimnis verbirgt der junge Mann und woher stammen die geheimnisvollen Geräusche, die Kira nachts wach halten? Bald zweifelt sie an ihrem Verstand, doch langsam kommt sie hinter das Geheimnis, das sie umgibt.


Kritik
Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich voll und ganz in die Geschichte rund um die Künstlerin Kira einfinden konnte. Susanne Rauchhaus hat einen erfrischend  flüssigen Schreibstil, der es dem Leser einfach macht komplett in die Handlung einzutauchen.
Schnell nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Nach einer kurzen Einleitung und dem Hintergrund zu den Umständen, unter welchen Kiras Vater gestorben ist befinden wir uns in den Gemäuern der geheimnisvollen Villa. Sofort geschehen merkwürdige Dinge und man möchte unbedingt wissen woher die Schatten und Geräusche stammen, die Kira vernimmt.
Rauchhaus schafft es mit ihrem Schreibstil die Angst, die Kira empfindet, gut zu vermitteln. Als Leser fühlt man sich als Teil der Handlung und kann sich zudem sehr gut mit der Protagonistin identifizieren, was der Kern einer guten Geschichte ist.
Zwar ist dieser romantische Mystery-Roman an einigen Stellen ziemlich vorhersehbar, doch in diesem Fall tut das kaum etwas zur Sache. Er bietet eine gekonnte Abwechslung zum Fantasy-Genre, denn ausnahmsweise dreht es sich nicht um Vampire oder Werwölfe, was ab und zu sehr erfrischend sein kann.
Doch auch die von Rauchhaus ins Leben gerufenen Schattenwesen wissen zu überzeugen.
Die erschaffenen Charaktere können auch auf ganzer Linie überzeugen. Kira ist eine eigensinnige junge Dame, die sich nichts vorschreiben lässt. Ihre Aufgabe ist es das Fresko zu restaurieren, doch stattdessen macht sie sich auf eigene Faust auf den Weg um das Geheimnis der Schattenwesen zu lüften. Das sie das in Schwierigkeiten bringen könnte, daran hat sie nicht gedacht, bzw. hat sie diesen Aspekt verdrängt. Kira hat sehr viele verschiedene Facetten die es heißt im Laufe der Handlung zu entdecken. Mit ihrer netten, doch auch frechen Art wirkt sie sehr realistisch.
Manche Kapitel werden aus der Sichtweise der blinden Jessy erzählt. Leider sind ihre Kapitel meist sehr kurz und man erfährt nicht viel über sie, was ich persönlich schade finde. Es wäre interessant gewesen die Situation öfter von einem blinden Menschen geschildert zu bekommen, da diese ausgeprägtere Sinne haben und Dinge anders wahrnehmen als Menschen, die sehen können.
Doch der männliche Hauptcharakter Cyriel konnte hier jedoch nochmal einiges rausholen. So vorhersehbar die Geschichte auch ist, desto unvorhersehbarer ist Cyriel. Ein facettenreicher, interessanter Charakter wurde mit ihm geschaffen. Er ist nicht der typische Held, da er sich eher im Schatten hält und keinen wirklich an sich heran lässt. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis er langsam warm zu werden scheint und man langsam hinter seine Maske schauen kann. Doch was einen dort hinter erwartet, damit hätte ich nicht gerechnet.
Trotz einiger Makel, was die Geschichte anbelangt, ist Susanne Rauchhaus ein interessanter Roman gelungen, der dem Leser einen tiefen Einblick in die Kunst gibt.


Fazit
Gelungener Mystery-Roman mit einer wunderschönen Liebesgeschichte. Wer sich gerne in die Welt der Kunst entführen lassen möchte, der liegt mit „Schattenwesen“ genau richtig.


Ein großes Dankeschön an den Ueberreuter Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars! 

1 Kommentar:

  1. Ich hätte die gleiche Punktzahl vergeben. Ich fand Schattenwesen auch recht gelungen, aber eben nicht besonders - das geht mir irgendwie bei allen Büchern von Susanne Rauchhaus so. Sie sind gut, aber irgendwie können sie mich nie zu 100 % begeistern. Irgendwas fehlt mir da immer. Aber Kira und Cyriel geben ein echt tolles Paar ab und besonders Kiras Arbeit an dem Fresko fand ich interessant - mal was anderes.
    LG Reni

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