Eine für vier - Ann Brashares
Verlag: cbt
Originaltitel: The Sisterhood of the Traveling Pants
Denk immer daran: Jeans = Liebe
Liebe deine Freundinnen. Liebe dich selbst.
Inhalt
Es ist der erste Sommer, den Lena, Bridget, Carmen und Tibby getrennt voneinander verbringen. Lena verbringt ihre Ferien bei ihrer Familie in Griechenland, Bridget geht zu einem Mädchen-Fußballcamp nach Mexico, Carmen besucht ihren Vater und Tibby ist die einzige, die zu Hause zurückbleibt, um sich etwas Geld zu verdienen.
Einen Tag, bevor sich ihre Wege trennen sollen, gerät eine mysteriöse Jeans in die Hände der Mädchen. Aus irgendeinem Grund passt diese allen vieren, trotz unterschiedlicher Größe und Statur. Sie beschließen die „Schwestern der Jeans“ zu werden und sie die gesamten Ferien über untereinander zu verschicken und sich ihre besonderen Erlebnisse, die sie durch die magische Hose hatten, in Briefen mitzuteilen. Somit beginnen die Reisen der Freundinnen, die durch die Hose stets miteinander verbunden bleiben.
Kritik
Wenn man sich die Inhaltsangabe so durchliest, dann könnte man meinen, dass es sich bei „Eine für vier“ um ein Buch für Kinder handelt. Dies dachte ich zunächst auch, doch die überwiegend positive Kritik hat mich doch überzeugt dieses Buch endlich zu lesen – und bereuen tu ich es auf gar keinen Fall.
Ann Brachares behandelt in ihrer Jugendbuchreihe um die magische Jeans (bisher sind vier Teile erschienen) tiefgründige Themen, die einen durchaus zum Nachdenken bewegen. Es geht um eine Freundschaft, für die alle vier über Leichen gehen würden, um Trauer, Tod, Verlust und die Familie. All dies wird verpackt in einer abenteuerlichen, lustigen Reise, sodass man niemals gezwungen ist das Buch auch nur für einen Augenblick aus der Hand zu geben.
Die Mädchen könnten verschiedener nicht sein und doch können sie nicht ohne einander. Lena ist eine wunderschöne Künstlerin, die zurückhaltend und in sich gekehrt ist, im Gegensatz zu ihrer quirligen kleinen Schwester. Als Lena in Griechenland ankommt versucht ihre Großmutter sie sofort mit dem Sohn des Nachbarn, Kostas, zu verkuppeln, was Lena absolut gegen den Strich geht. Sie ist nicht interessiert und egal wie nett Kostas auch sein mag, sie macht dicht. Sie will sich ihre Gefühle nicht eingestehen und so versteckt sie sich lieber vor der Welt, was nicht so leicht ist, wenn man so schön ist, wie sie.
Bridget hingegen verzaubert die Jungs gerne mit ihren langen blonden Haaren. Sie ist sehr aufdringlich und versucht alles, um das zu kriegen, was sie gerne hätte. So macht sie auch kein Halt davor sich ihrem Trainer an den Hals zu werfen, der von ihrer Lebenslust und ihrem Elan absolut überfordert zu sein scheint. Doch auch wenn man sie darauf hinweist schert es sie herzlich wenig, denn sie macht was ihr gefällt, ohne auf die Konsequenzen zu achten.
Carmen ist das Mädchen der Truppe, die immer einen kühlen Kopf bewahrt – bis sie ihren Vater besuchen möchte. Es stellt sich heraus, dass er sie den Sommer über zu sich eingeladen hat, um seiner Tochter seine neue Familie zu präsentieren. Die Nachricht darüber, dass er die neue Frau an seiner Seite heiraten wird, hat er sich getrost ausgelassen, um Carmen zu sich zu locken. Das erste Mal ist die junge Puerto Ricanerin außer sich vor Wut und fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen und wäre nirgends lieber, als wieder bei sich zu Hause mit ihren Freundinnen.
Tibby hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und sagt jedermann ins Gesicht, was sie von ihm hält. Sie verstellt sich nicht, um anderen zu gefallen und deshalb lieben die anderen drei Mädchen sie so sehr. Den Sommer über verbringt sie auf der Arbeit bei Wallman’s, als plötzlich ein kleines Mädchen im Laden ohnmächtig wird und Tibby nicht mehr von der Seite weichen will. Dass gerade diese Begegnung mit der 12-jährigen ihr Leben für immer verändern soll, weiß Tibby zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Auf geschickte Weise verknüpft Ann Brashares die Geschichten der Freundinnen, indem sie meist kapitelweise über ihre Geschehnisse schreibt, oder durch die Briefe eine Überleitung bildet. So ist man als Leser nicht ein einziges Mal verwirrt und behält die gesamte Zeit über den absoluten Durchblick. Zudem ist der Schreibstil relativ einfach gehalten, da er den 15-jährigen Mädchen angepasst und somit nicht komplex ist, was die Geschichte sich flüssig lesen lässt.
Die von ihr aufgegriffene Thematik ist sehr gut gewählt und beinhaltet typische Probleme, mit denen viele junge Leute oft konfrontiert werden. Brashares stellt sich diesen und liefert Antworten auf die Fragen, die aufkommen mögen. Durch die Freundschaft von Lena, Bridget, Carmen und Tibby wirkt dies noch viel authentischer und realer und man fühlt mit jedem einzelnen der Mädchen in jeder Lebenslage mit.
Fazit
Mit der „Eine für vier“ hat Ann Brashares einen authentischen und dennoch lustigen Roman geschaffen, der einen zum Nachdenken anregt. Mal sehen, was der zweite Teil bereithält!
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