Der magische Zirkel: Die Erlösung - Lisa J. Smith
Verlag: cbt
Kurz bevor sie die Felsen am Rand des Strandes erreichte, packten sie starke Arme und hielten sie fest. Sie fühlte die Wärme eines menschlichen Körpers gegen den ihren. Über Nicks Schulter sah sie in Adams Augen. Der Mond schien ihm voll ins Gesicht und ließ seine Augen blauviolett wie das untere Ende einer Flamme erscheinen. Wie der Himmel vor einem seltsamen Sturm.
Inhalt
Black John ist zurückgekehrt, um den Hexenzirkel für sich zu gewinnen und New Salem für immer zu zerstören. Um ihm die Stirn zu bieten, müssen Cassie und ihre Freunde die sogenannten Meisterwerkzeuge finden, denn nur mit diesen haben die 12 Mitglieder des Zirkels genug Macht, um Black John gegenüberzutreten.
Was sie bis dahin nicht wissen ist, dass Cassie allein die Fähigkeit dazu hat, ihren finsteren Gegenspieler auszulöschen, denn ihre Mutter hat ein tiefes Familiengeheimnis all die Jahre gehütet. Als Cassie herausfindet, was ihre Gabe ist und woher sie diese hat, kann es keiner fassen. Der Lauf der Dinge nimmt eine unerwartete Wendung und nun ist es an Cassie ihr Leben für die Menschen, die sie liebt, aufs Spiel zu setzen.
Kritik
Ich war gefangen in einem Zwiespalt, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ewig hin und her überlegt, jeden Kritikpunkt auf eine Goldwaage gelegt und bin im Endeffekt zu dem Entschluss gekommen, dass meine Gefühle eher in Richtung des Liebens gehen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese atemberaubende Triologie von der Bestsellerautorin der „Vampire Diaries“ nicht mindestens genauso umworben wird, wie ihre Bücher um Elena, Stefan und Damon.
Cassies Geschichte ist weitaus interessanter und ausbaufähiger. In „Die Erlösung“ nimmt alles eine dramatische Wendung und wir lernen mehr und mehr über jeden einzelnen der Charaktere, was mich immer besonders freut. In Band eins war Cassie noch das zurückhaltende Mädchen, die Neue ohne Freunde. Ihr Charakter war anstrengend und ziemlich kindisch, doch schon in Teil zwei hat sie sich weiterentwickelt. Bis hin zum Abschluss der Triologie, in dem sie wohl diejenige ist, die an alles denkt und das Pläneschmieden in die Hand nimmt. Nachdem Faye sie manipuliert hat und Cassie nicht wusste, was sie tun soll, hat sie sich von Grund auf verändert. Sie ist aus ihrem Schatten getreten und hat die Zügel in die Hand genommen.
Diana weiß nun von Cassies Verrat, doch hat sie ihr und Adam verziehen und den beiden eine weitere Chance gegeben sich zu beweisen. Diana ist der selbstloseste Mensch, den es zu geben scheint. Egal wie viel Blödsinn man baut, sie verzeiht einem, weil sie nur das Gute in den Menschen sieht, selbst in Menschen wie Faye. Es ist eine Abwechslung in diesem Band mehr über Diana zu erfahren, denn sie steht nun mehr im Vordergrund, als in den bisherigen Bänden.
Aber ganz ehrlich, ich mag ihren Charakter nicht. Sie scheint zu perfekt zu sein und ein würdevoller Charakter sollte auch seine Ecken und Kanten haben. Perfektion kann auf Dauer etwas langweilig sein. Und genau deshalb ist der Abschluss von „Der magische Zirkel“ so ein wunderbares Ende, weil nicht alles perfekt ist.
Nicht mal Faye schafft es, in diesem Band vor Bosheit zu glänzen, wie zuvor. Klar, sie will noch immer jedem nur Böses, aber ihre selbstbewusste Art den Jungen gegenüber fehlt mir hier ein wenig. Sie schmeißt sich nicht Hals über Kopf an jedes männliche Lebewesen heran, was ihren Charakter ausmacht. Egal, ob der Junge vergeben ist, oder nicht, er ist ihrem Charme und ihrem Sexappeal sofort verfallen, wovon hier nicht allzu viel zu spüren ist. Doch sie hat sich weiterentwickelt und fängt an, in manchen Situationen richtig zu handeln, was großartig ist.
Man kann einfach nichts zur Handlung sagen, ohne einige Dinge vorweg zu nehmen, doch das ist der einzige Kritikpunkt den ich habe: Cassie und Nick als Paar? Total unverständlich.
Die Geschichte zwischen Cassie und Nick war etwas seltsam und überstürzt. Niemand, vor allem nicht Diana, konnte verstehen, wieso die beiden nun aus heiterem Himmel ein Paar wurden, wo doch nun alle über ihre Gefühle zu Adam Bescheid wussten – einschließlich Nick. Vermutlich konnte selbst Cassie es nicht so ganz verstehen, weshalb die Beziehung nach einigen Kapiteln auch schon wieder zerbrach. Die beiden haben absolut nicht zusammen gepasst und über Nick hat man in keinem der Vorgängerbände irgendwas erfahren, da er einer der Charaktere war, die sich sehr weit im Hintergrund befanden. Doch auch er ist nun für einige Überraschungen gut und kann auf ganzer Linie überzeugen und ein Herz – mein Herz – im Sturm erobern (auch wenn er Adam noch lange nicht das Wasser reichen kann). Dennoch war diese kurze Liebesgeschichte zwischen ihm und Cassie einfach nur unpassend. Es hat meiner Meinung nach überhaupt nicht wirklich in das Geschehen gepasst und man hätte es sich schenken können. Aber nun gut, vielleicht habe ich die versteckte Botschaft zwischen den zwei Liebenden (naja mehr oder weniger, da eher Nick was von Cassie will, als umgekehrt) einfach verpasst.
Ich werde jedenfalls jeden einzelnen Charakter sehr vermissen, nachdem diese Buchreihe nun leider zu Ende ist. Cassies Wandlung im Laufe der Geschichte war einmalig und sehr authentisch, was nicht oft in Jugendbuch-Reihen gelingt. Oft wirken diese gestellt oder gekünstelt, was in „Der magische Zirkel“ nicht der Fall ist. Auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Adam und ihr abspielt wirkt durch den flüssigen Schreibstil der Autorin keineswegs aufgesetzt, sondern real. Die Dialoge zwischen den beiden wirken so echt und als Leser spürt man das „silberne Band“, welches die beiden miteinander verbindet. Es ist eine Liebe, die beide fest zusammenschweißt und selbst über den Tod hinausgeht. „Magisch, packend, hochromantisch“ – so wie es der Klappentext beschreibt.
Wer weiß, vielleicht entscheidet die liebe Autorin sich, noch drei Bücher über den Hexenzirkel zu verfassen, was mich persönlich sehr freuen würde. Ein Wiedersehen mit dem wunderbaren, charmanten Adam wäre ein Traum. Wer will schließlich einen Edward Cullen, wenn man auch einen Adam haben kann?
Fazit
Eine bezaubernde Jugendbuch-Reihe geht nun leider wieder zu Ende. Cassie, Adam und Co. Werden mir fehlen, doch für immer in meinem Herzen bleiben.
Wer in eine Welt voller Magie eintauchen und sich von einer romantischen Liebesgeschichte gerne verzaubern lassen möchte, sollte sich die Reihe „Der magische Zirkel“ auf keinen Fall entgehen lassen.
Huhu. Ich habe die komplette Reihe im Dezember verschlungen und finde sie super toll. Wie du gesagt hast, leider ist sie zu Ende. Schade, das es nicht noch mehr Bände der Reihe gibt... Ich fand, das diese Reihe bisher die beste von Lisa J. Smith ist. Deine Rezesion dazu gefällt mir auch super gut. ^-^ Großes Lob.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
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