Sonntag, 13. Februar 2011

* Rezension * Claire Knightley - Dark Moon

Dark Moon - Claire Knightley

 

Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473353378
Preis: 16,95€

Meine Bewertung: 4,5/9 Punkte




 Kann man zwei Menschen gleichzeitig lieben – mit der gleichen Zuneigung und Hingabe, obwohl man weiß, dass die Liebe zu dem einen die Gefühle des anderen tief verletzen? Mark und Jack waren so verschieden wie Tag und Nacht, doch jeder von ihnen hatte etwas, was ihn für mich unwiderstehlich machte.


Inhalt
Lydia ist mehr als glücklich, denn Mark liebt sie und sie liebt ihn. Schon lange Zeit sind sie ein wundervolles Paar und nichts scheint sie trennen zu können.
Eines Nachmittags trifft Lydia auf einen jungen Mann, der schwere Verbrennungen hat. Sie nimmt ihn mit zu ihrer Mutter, die Ärztin im örtlichen Krankenhaus ist. Diese verarztet ihn, doch das merkwürdige ist, dass sie sich am nächsten Tag an nichts mehr erinnern kann. Lydia fragt sich, welches Geheimnis den Fremden Jack umgibt und wie er es angestellt hat, dass ihre Mutter sich nicht an ihn erinnert.
Mit der Hilfe ihrer Großmutter kommt Lydia diesem auf die Schliche und bringt ihren Freund Mark und alle die sie kennt in große Gefahr.

Kritik
Etwas zu diesem Buch zu sagen ist wirklich sehr schwer, da es nur langsam Fahrt aufnimmt. Claire Knightley gibt dem Leser scheinbar uninteressante Informationen und das so detailliert, dass es auf Dauer ziemlich langweilig ist und man das Buch am liebsten weglegen würde. Doch da „Dark Moon“ der Auftakt eines geplanten Zweiteilers ist, braucht man vielleicht gerade all diese langweiligen Informationen für den Folgeband. Das ist jedoch nur reine Spekulation und ich weiß nicht, ob dies wirklich der Fall ist.
Auch störe ich mich sehr an dem Klappentext der meinem Erachten nach nicht immer korrekt ist. Zum ersten zögert sie sehr wohl und möchte ihn gar nicht mit zu sich nehmen. Erst will sie ihn der Polizei überlassen und danach ins Krankenhaus bringen. Doch er bittet sie inständig darum ihn lieber mit zu sich zu nehmen und schließlich gibt sie nach.
Auch der letzte Satz stimmt so nicht ganz, denn wenn man es genau nimmt ist es im Endeffekt nicht Lydia die ihn rettet. Sie gibt vielleicht den nötigen Anschub, aber eigentlich hat er seine Rettung zum Schluss anderen Leuten zu verdanken und es ist eher Lydia, die in Jacks Schuld steht.
Aber halte ich mich nun nicht weiter an Kleinigkeiten auf, denn es gibt noch viel mehr über dieses Buch zu sagen. Im Grunde verspricht der Klappentext eine spannende Geschichte, die die Leser sofort in den Bann zieht. Doch genau das bekommt man an dieser Stelle nicht geliefert. Der geheimnisvolle Fremde taucht das erste Mal nach rund 150 Seiten auf, also kurz vor der Hälfte des Buches. Die ganze Zeit wartet man gespannt darauf, dass Lydia und er aufeinandertreffen und dann dauert es so lange.
Bis zu diesem Punkt des Buches haben sich die Ereignisse sehr in die Länge gezogen. Es ist nichts auch nur halbwegs Spannendes passiert. Doch als Jack bei Lydia aufgetaucht ist, passiert das genaue Gegenteil: Es passiert super viel. Und genau da liegt der Fehler der Schriftstellerin. Die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag und werden meist nur kurz angesprochen und dann sind sie auch schon wieder abgehakt. Nehmen wir Jacks Zeremonie im Bowlingcenter. Sehr interessant und ich hätte gerne ganz genau gewusst, wie das alles abläuft. Doch nach nicht mal zwei Seiten war diese schon wieder vorbei und man ist genau so ahnungslos wie vorher. Echt schade!
Und so geht das mit fast jedem Ereignis. Es sind zwar viele sehr interessante Ideen dabei gewesen, die aber überhaupt nicht ausgebaut wurden. Selbst das Ende ist ziemlich kurz geraten, doch es bleiben eigentlich keine Fragen wirklich offen und ich verstehe nicht, weshalb man noch Fortsetzungen zu diesem ohnehin nicht sonderlich guten Buch schreiben muss. Für mich jedenfalls bleibt es vermutlich ein in sich geschlossener Roman, von dem ich keinen Folgeband brauche.

So schlecht die Geschichte auch sein mag, aufgrund der vielen Schwächen, muss man Knightley doch eines lassen. Die Charaktere sind wirklich spitze. Lydia ist eine interessante Protagonistin, die bis zu dem Tag an dem sie Jack kennengelernt hat, dachte sie sei ein normales Mädchen. Dennoch wird sie geplagt von Zweifeln, ob das alles so stimmen kann, wie ihre Großmutter es ihr erzählt. Sie macht sich auf die Suche nach Anhaltspunkten, um das alles verstehen zu können und bringt sich und die Menschen in ihrer Umgebung dadurch in Lebensgefahr.
Stets mit von der Partie ist ihr Langzeitfreund Mark, der an der Geschichte der Nachtwesen noch mehr Zweifel hat, als Lydia. Doch nach und nach scheint auch er zu verstehen und plötzlich ergeben die Ereignisse alle einen Sinn. Er hört auf alles zu hinterfragen und steht Lydia auf ihrer Suche bei. Doch dann passiert etwas mit dem wohl niemand, am aller wenigsten Mark, gerechnet hätte.
Auch Jack ist ein liebenswürdiger Zweitheld in der Geschichte. Er hat interessante Fähigkeiten, gegen die Lydia hingegen immun ist, weshalb er sich besonders stark zu ihr hingezogen fühlt (na, erkennt jemand die Parallelen?). Auch sie ist sofort hin und weg, als sie Jack sieht.
Es gibt also eine typische Dreiecksgeschichte, in der das Mädchen nicht weiß, für wen der beiden Jungs sie sich entscheiden soll. Sie liebt Mark über alles, denn er hält stets zu ihr und würde für Lydia sterben. Doch sie entwickelt ebenso starke Gefühle für Jack, denn er fasziniert sie und lebt für den Augenblick.
Wie sich Lydia entscheidet, erfährt man jedoch erst auf der letzten Seite.

Mit „Dark Moon“ hat Claire Knightley einen netten Roman verfasst, der leider zu viele Schwächen aufweist. Vieles hätte gekürzt oder erweitert werden müssen, um das Buch zu einem unvergesslichen Lesespaß zu machen.
Einzig die Charaktere können hier überzeugen, wenn auch nicht alle und nicht immer. Doch es reicht aus, um dem Buch wenigstens ein paar Punkte geben zu können.


Fazit
Wer mal wieder in die Welt der Nachtwesen eintauchen möchte und eine leichte Lektüre für Zwischendurch braucht, dem kann ich „Dark Moon“ eigentlich schon nahe liegen. Man sollte jedoch mit nicht allzu hohen Erwartungen an dieses Buch gehen, sonst wird man bitter enttäuscht!

3 Kommentare:

  1. Mensch, allzu optimisch klingt das ja nicht... habe ich mir aber auch schon gedacht, bei deinen Zwischenmeldungen, und nach anderen Rezis zu urteilen. Ich werde es wohl auch bald mal zur Hand nehmen und hoffe, das ich dann nicht vor langeweile einschlafe. ;)

    Schöne Rezi!

    AntwortenLöschen
  2. Ich mag das Cover zu "Dark Moon" sehr gerne, aber irgendwie habe ich bisher nicht mitbekommen, dass jemand richtig begeistert davon war. Alle Kritiken fallen mittelmäßig bis ganz schlecht aus. Eigentlich wollte ich das Buch gerne lese, aber ich schätze jetzt werde ich es mir doch erstmal nicht kaufen und mein Geld lieber für wirklich gute Bücher ausgeben.

    AntwortenLöschen
  3. Ich mag das Cover auch!! Es hat mich sofort angezogen...ich denke, dass ich das Buch trotzdem lesen werde. Ich mach mir lieber selbst ein Bild zum Gesamtwerk, obwohl ich bisher nichts Gutes darüber gelesen habe. Naja wie sagt man so schön? Geschmäcker sind verschieden. Zum Glück...;-)

    AntwortenLöschen