Mittwoch, 5. Januar 2011

* Rezension * Lauren Kate - Engelsnacht

Engelsnacht - Lauren Kate


                                                                         





Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: cbt (9. August 2010)
ISBN: 978-3570160633
Preis: 17,99€
Originaltitel: Fallen

Meine Bewertung: 8/9 Punkte 




Wieder geboren, um wieder zu lieben


Inhalt
Lucinda Price ist 17 Jahre alt und den ersten Tag auf dem Internat, als sie den distanzierten Jungen Daniel Grigori zum ersten Mal erblickt. Sie wird den Gedanken einfach nicht los, dass sie sich schon mal begegnet sind, doch auf ihr Fragen hin, verneint er dies stets.
Doch immer wenn Luce der nahe Tot droht, ist Daniel zur Stelle um ihr das Leben zu retten. Immer wenn die beiden sich näher zu kommen scheinen, geht er wieder auf Abstand und so beschließt Luce mit ihrer Freundin Penn herauszufinden, welches Geheimnis Daniel umgibt. Schon bald machen die beiden eine erschreckende Entdeckung.


Kritik
Vorne weg muss ich sagen, dass „Engelsnacht“ ein wirklich klasse Roman ist, mit einer einmaligen und wunderschönen Handlung. Langsam aber sicher drängt das Engel-Genre die Blutsauger vom Thron und auch Lauren Kate kann sich an der Spitze wiederfinden. Der erste Teil von vier geplanten Bänden der „Fallen“-Reihe ist ein absoluter Pageturner und als Leser möchte man unbedingt wissen, wann es Luce endlich schafft hinter Daniel’s Geheimnis zu kommen.
Lucinda Price ist ein typisches Mädchen, wie es dem amerikanischen Klischee entspricht, denn sie befindet sich auf einem Internat für schwer erziehbare Kinder. Nachdem bei einem mysteriösen Brand ihr fast-Freund Trevor ums Leben gekommen ist, haben alle ihr die Schuld dafür gegeben und kurzerhand entschlossen ihre Eltern sie auf’s Internat zu schicken.
Dort findet sie schnell zwei gute Freunde; die aufbrausende Arianne und die zurückhaltende Penn. Arianne zeigt Luce wo es in der Schule langgeht und lehrt sie alles, was sie dort zum Überleben braucht. Sie ist sehr neugierig und immer, wenn Luce mit Daniel geredet hat, möchte sie sofort wissen, was er wann gesagt hat. Ganz im Gegenteil zu Penn, die Luce ihre Freiräume lässt und geduldig abwartet, bis man ihr von alleine alles erzählt. Aus diesem Grund bevorzugt Luce Penn als Freundin und die beiden gehen durch dick und dünn, vor allem als sie versuchen das Geheimnis um Daniel zu lösen.
Daniel Grigori ist ein sehr sympathischer Charakter, auch wenn er von vornerein kaum etwas über sich preisgeben mag. Der Leser weiß von Anfang an, dass er ein gefallener Engel ist, der verdammt ist auf Ewig auf der Erde zu bleiben und sich immer und immer wieder in Luce zu verlieben. Das weiß sie natürlich nicht und somit ist sie oftmals sehr gekränkt von seinem abweisenden und verletzenden Verhalten ihr gegenüber. In einem Moment sind die beiden sich ganz nah, doch im nächsten Moment hält er sich wieder von ihr fern und Luce versteht die Welt nicht mehr. Trotz alledem umgibt Daniel etwas Besonderes, was selbst den Leser umgibt und in seinen Bann zieht.
Doch was ist heutzutage eine Liebesgeschichte, in der sich das Mädchen in bloß einen Jungen verliebt? Richtig, das gibt’s gar nicht. Denn auch Luce hat einen attraktiven Verehrer und es vergeht nicht viel Zeit und sie weiß nicht mehr so recht, ob sie nun Daniel oder Cam liebt. Cam ist aufmerksam, umwirbt sie und macht ihr kleine Geschenke. In seinen Armen fühlt sie sich geborgen und sicher. Doch beim Lesen merkt man, dass auch mit ihm irgendwas nicht stimmt und sein gesamtes Verhalten irgendwie aufgesetzt wirkt.
Doch egal wie seltsam und geheimnisvoll die Charaktere aus „Engelsnacht“ auch sind, sie wachsen einem alle sehr schnell ans Herz. Sogar Nebencharaktere wie Molly, Roland oder Miss Sophia sind auf ihre Art und Weise sehr sympathisch und aus der Geschichte nicht mehr wegzudenken. Sie geben der Geschichte den gewissen Kick und machen alles einfach noch spannender.
Ebenso interessant von Anfang an, ist die Darstellung der Schatten, die Luce seit ihrer Kindheit umgeben. Die gesamte Zeit überlegt man, was es mit diesem finsteren Wesen wohl auf sich hat, da sie im Laufe der Geschichte immer größer, dunkler und bedrohlicher zu werden scheinen. Als die verblüffende Auflösung gegen Ende hin dann endlich kommt, ergibt plötzlich alles einen Sinn.
Auch wenn der Klappentext sehr, sehr viel verrät bleibt die Geschichte von Anfang bis Ende spannend. Alles nimmt eine überraschende Wendung und der Epilog lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Hoffentlich erfahren wir dann mehr über die Charaktere und das große „Warum?“, das im Raum schwebt. Denn leider gibt es so unendlich viele offene Fragen, die das Warten auf die Übersetzung des Folgebands (engl. Torment) sehr erschweren.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist die deutsche Übersetzung, denn es haben sich wirklich einige fatale Rechtschreib- und Grammatikfehler eingeschlichen, die nicht hätten sein müssen. War wohl etwas schlampige Arbeit, was hoffentlich beim zweiten Teil besser wird. Trotz allem ein wunderschöner Roman, mit dem man viele traumhafte Lesestunden verbringen kann.


Fazit
Ein einzigartiger und durchweg überzeugender Auftakt der neuen Engels-Reihe von Lauren Kate. Im wahrsten Sinne des Wortes ist „Engelsnacht“ ein himmlischer Roman, der nach mehr verlangt.


Anmerkung:

"Engelsnacht" soll von Disney in einen Film verwandelt werde. In Diskussion steht im Moment (nach meinem Stand), ob sie die Rechte für die 3 Folgebände ebenfalls kaufen oder nicht.

In der deutschen Übersetzung von "Engelsnacht" findet man leider einige Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ein gravierender Fehler befindet sich auf Seite 80, als Lucinda über Daniel's Schulter blickt, um zu sehen wen oder was er zeichnet. Denn plötzlich heißt der liebe Daniel Grigori "David" und man wundert sich zunächst wer damit gemeint ist. Als in den darauffolgenden Sätzen jedoch wieder "Daniel" steht, geht einem doch ein Licht auf.
Die englische Übersetzung des Buches ist hier die bessere Wahl. 

3 Kommentare:

  1. Schöne Rezi! Mir hat Engelsnacht leider nicht so gut gefallen. Fand die Idee total gut, aber mit dem Klappentext wusste ich irgendwie schon alles :/ Denke auch, dass man besser die englische Version lesen sollte. wer weiß, vielleicht mache ich das ja nochmal!

    Liebe Grüße,
    Marie

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  2. Ah ja und wie gefällt dir denn Ascheherz bis jetzt?

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  3. Bei "Engelsnacht" gehen die Meinungen ja echt auseinander. Manche finden es großartig, wieder andere total schlecht. Ich hab mich nicht beeinflussen lassen und bin ganz neutral an die Sache rangegangen und so fand ich es naja super, wie man der Rezi entnehmen kann :)

    Zu Ascheherz muss ich sagen, dass der Anfang sich für mich echt in die Länge gezogen hat....ich konnte zunächst gar nichts mit der Story und den Charakteren anfangen. Aber nun bin ich echt begeistert. Ab dem dritten Teil "Indigo" gibt es ja echt wahnsinnige Wendungen, die ich überhaupt nicht erwartet hätte. Hast du es schon gelesen?

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